Ein COPD-Schub ist eine akute Verschlechterung der Beschwerden, die über mindestens 2 Tage anhält und eine Intensivierung der Therapie notwendig macht. Zu erkennen ist sie daran, dass sich die typischen COPD-Symptome (Atemnot, Husten und Auswurf) im Laufe eines Tages verschlimmern und auch im Ruhezustand nicht bessern. Häufig gehen diese Krankheitsschübe mit verstärkten Entzündungsreaktionen im Körper einher. Schübe können Tage oder sogar Wochen andauern. Sie müssen möglicherweise mit Antibiotika oder Kortisontabletten behandelt werden und können zu einem Krankenhausaufenthalt führen.
Nicht alle Schübe sind schwerwiegend, aber jede kann zu einer bleibenden Schädigung der Lunge führen. So entsteht eine Abwärtsspirale, in der jeder Schub die Symptome weiter verschlechtern kann. Dieses Fortschreiten der COPD ist gefährlich und führt möglicherweise zu weiteren Krankenhausaufenthalten. Zudem haben COPD-Schübe einen deutlichen Einfluss auf die Lebenserwartung und sollten deshalb nicht unterschätzt werden.
Tritt trotz Behandung ein COPD-Schub auf, kann das bedeuten, dass Ihre COPD nicht ausreichend kontrolliert ist. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob eine Anpassung Ihres Behandlungsplans sinnvoll sein kann.
COPD-Exazerbationen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Dazu gehören Atemwegsinfektionen, Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung und Zigarettenrauch oder andere Reizungen der Atemwege.
Die Lunge reagiert auf Infektionen oder schädliche Reize meist mit einer Entzündung. Die kann dazu führen, dass sich Muskulatur zusammenzieht, Lungengewebe kann anschwellen, geschädigt werden oder es wird vermehrt Schleim produziert. Die Atemwege können sich dadurch verengen und das Atmen wird schwerer.
Es gibt auch bestimmte Risikofaktoren, die COPD-Schübe wahrscheinlicher machen. Dazu gehören eine genetische Veranlagung, Rauchen, Alter und Grunderkrankungen wie zum Beispiel Bluthochdruck. Falls Sie vermuten, dass bei Ihnen ein höheres Risiko für COPD-Schübe besteht, ist es wichtig, mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber zu sprechen.
COPD-Schübe können sehr schnell auftreten. Dabei verschlechtern sich die Beschwerden meist rasant. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
Weitere mögliche Symptome sind:
Es ist wichtig, dass Sie die Symptome von COPD-Schüben erkennen. So können Sie umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen und weitere Komplikationen verhindern. Es kann hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen oder Schübe zu notieren, um Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt beim nächsten Besuch eine detaillierte Übersicht über Ihre Symptome und deren Verlauf zu geben.
Bei COPD können auch Begleiterkrankungen auftreten, sogenannte Komorbiditäten. Das sind zum Beispiel Lungenentzündung (Pneumonie), Diabetes und Herzerkrankungen. Diese können mit Symptomen einhergehen, die denen eines COPD-Schubes ähneln. Bei der Diagnose wird Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt daher zunächst ausschließen, dass Ihre Beschwerden durch eine Begleiterkrankung ausgelöst werden.
COPD-Schübe werden typischerweise anhand klinischer Werte und der auftretenden Symptome diagnostiziert. Über verschiedene Labortests wie ein Blutbild und mithilfe von bildgebenden Verfahren kann die Intensität und die damit benötigte Therapie eines Schubes beurteilt werden. Außerdem können damit in der Regel andere Ursachen für die Symptomverschlechterung ausgeschlossen werden.
Zur Beurteilung Ihrer COPD-Schübe und der Auswirkungen auf Ihr tägliches Leben werden auch Fragebögen verwendet. Damit werden sogenannte Scores ermittelt. Über deren Veränderung kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Ihren Krankheitsverlauf überwachen und weitere Schübe möglicherweise frühzeitig erkennen.
Es ist hilfreich, Ihre Schübe zu dokumentieren und die Dauer und die Symptome genau festzuhalten. Diese Aufzeichnungen können für Sie und Ihre Ärztin oder Ihren Arzt hilfreich sein, um den Verlauf Ihrer Behandlung zu überwachen und zu überprüfen, ob Ihre COPD ausreichend kontrolliert ist.
Auch wenn Sie häufiger in der hausärztlichen Praxis waren, Kortisontabletten oder Antibiotika eingenommen haben oder im Krankenhaus waren, berichten Sie dies bitte Ihrer Lungenfachärztin oder Ihrem Lungenfacharzt.
Die Einteilung des Schweregrads richtet sich nach der benötigten Therapie bei den COPD-Exazerbationen:
Das Ziel der Behandlung von Schüben ist es, akute Auswirkungen zu minimieren und zukünftige Schübe zu verhindern.
COPD-Schübe (Exazerbationen) werden in der Regel wie folgt behandelt:
Bei schweren Schüben mit niedrigen Sauerstoffwerten im Blut kann eine Sauerstofftherapie zu Hause oder in einem Krankenhaus erforderlich sein. Wenn die Symptome sehr schwerwiegend sind, kann eine Behandlung am Beatmungsgerät notwendig werden.
Treten Exazerbationen trotz leitliniengerechter Behandlung und regelmäßiger Einnahme Ihrer Medikamente auf, kann das bedeuten, dass Ihre COPD nicht ausreichend kontrolliert ist. Möglicherweise ist dann eine Anpassung Ihres Therapieplans erforderlich.
Sie können einen „Aktionsplan“ für akute Schübe mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt erstellen. Dazu gehört in der Regel auch, dass Sie eine Notfallpackung mit Medikamenten, einschließlich Kortisontabletten und/oder Antibiotika, zu Hause aufbewahren. Überprüfen Sie regelmäßig deren Verfallsdatum und lassen Sie sich bei Bedarf neue Notfallmedikamente verschreiben. Sie sollten Ihre Ärztin oder Ihren Arzt über jeden Schub informieren und ihm mitteilen, wenn Sie Notfallmedikamente, Kortisontabletten oder Antibiotika eingenommen haben.
COPD wird in der Regel mit einer Kombination von Medikamenten behandelt. Dazu gehören auch langwirksame Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden. Auch die Anpassung des Lebensstils und andere nichtmedikamentöse Maßnahmen können zu Ihrem Behandlungskonzept gehören. Das Ziel dieser langfristigen Behandlungen ist es, die Symptome der COPD zu kontrollieren und Exazerbationen vorzubeugen.
COPD-Schübe können lebensbedrohlich sein, insbesondere wenn sie nicht schnell und effektiv behandelt werden. Sie können zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion und häufigeren Krankenhausaufenthalten führen. Schwere Schübe können eine medizinische Notfallversorgung erfordern.
Wenn Sie an COPD leiden, ist es wichtig, dass Sie sofort eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, wenn sich Ihre Symptome verschlechtern. So können Komplikationen vermieden und eine angemessene Behandlung sichergestellt werden.
COPD-Schübe können Tage oder sogar Wochen andauern. Nach einer akuten Symptomverschlechterung verbessern sich die Symptome allmählich. Die Erholungszeit hängt meist von der Schwere der Exazerbation ab.
Überprüfen Sie, wie gut Ihre COPD kontrolliert ist, um mit Ihrem Lungenfacharzt oder Ihrer Lungenfachärztin über Ihre Behandlung zu sprechen.