Um COPD einzuteilen, wird häufig die sogenannte GOLD-Klassifikation (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) verwendet. Sie unterteilt den Schweregrad der COPD in 4 verschiedene Stadien. Diese werden manchmal auch als Klassen oder Stufen bezeichnet.
Wie Ihre Erkrankung eingestuft wird, ist abhängig von verschiedenen Kriterien. Dazu gehören
Um zu beurteilen, wie schwer Ihre Symptome sind, werden Ihre aktuellen Beschwerden mit einem speziellen Fragebogen abgefragt, dem COPD Assessment Test (CAT). Meist wird sich Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt auch nach Ihrer Krankengeschichte erkundigen. Möglicherweise werden weitere Untersuchungen durchgeführt wie Röntgenaufnahmen des Brustkorbs oder eine Computertomografie (CT).
Die Einteilung der COPD in die 4 Stadien hilft Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, die Therapie zu bestimmen, die am besten für Ihre Beschwerden geeignet ist.
Ihre COPD frühzeitig zu erkennen ist entscheidend, um das Fortschreiten Ihrer Erkrankung zu verlangsamen.
Die 4 Stadien der COPD sind: mild, mittelschwer, schwer und sehr schwer. Jedes Stadium ist durch unterschiedlich schwere Symptome gekennzeichnet. In der Regel verschlechtern sich die Symptome mit dem Fortschreiten (der Progression) der Erkrankung.
Das früheste Stadium der COPD wird als mild oder Anfangsstadium bezeichnet. Es ist durch eine eingeschränkte Lungenfunktion gekennzeichnet.
Die häufigsten Symptome dieses Stadiums sind:
Einige COPD-Symptome, wie Husten und Auswurf, zeigen sich in diesem Stadium nicht bei allen Menschen mit COPD. Viele Betroffene werden sich der Krankheit erst bewusst, wenn sich schwerere Symptome entwickeln.
In den meisten Fällen ist Rauchen für die Entstehung der COPD verantwortlich. Deshalb ist für Raucherinnen oder Raucher ein wichtiger Schritt, mit dem Rauchen aufzuhören, um das Fortschreiten der COPD zu kontrollieren. Um die Atmung zu erleichtern, können Bronchodilatatoren verschrieben werden. Das sind Medikamente, die die Muskeln in der Lunge entspannen und so die Atemwege (Bronchien) erweitern.
Im Stadium 2 ist die Lungenfunktion zunehmend eingeschränkt und die Symptome aus Stadium 1 verschlimmern sich insbesondere bei zunehmender körperlicher Anstrengung. Es können auch Symptome hinzukommen, die sich bisher noch nicht gezeigt haben.
Auch im Stadium 2 werden in der Regel Bronchodilatatoren verschrieben.
Neben Medikamenten kann auch eine Lungenrehabilitation (nichtmedikamentöse Therapie) eingeführt werden, um bei der Bewältigung der Erkrankung zu helfen und die Schwere der Symptome zu verringern. Dazu gehören unter anderem Bewegung, Wissensvermittlung und spezielle Maßnahmen, um das allgemeine körperliche und emotionale Wohlbefinden von COPD-Patientinnen oder COPD-Patienten zu verbessern.
In Stadium 3 der COPD verschlechtern sich frühere Symptome weiter. Atemnot, Husten und Auswurf treten verstärkt auf und können den Alltag beeinträchtigen. Die Atemnot zeigt sich schon bei geringer körperlicher Anstrengung. Weitere Symptome, die hinzukommen können, sind verminderte körperliche Leistungsfähigkeit und chronische Müdigkeit (Fatigue).
Bei COPD im Stadium 3 können auch COPD-Schübe (Exazerbationen) auftreten, die Schwere der Symptome nimmt weiter zu und die Lungenfunktion weiter ab. Bei einer Exazerbation verschlechtern sich die Symptome rasch und die Behandlung muss kurzzeitig intensiviert werden.
Der Behandlungsplan im Stadium 3 kann Kortisoninhalatoren (inhalative Kortikosteroide, ICS) und Kortisontabletten (orale Steroide) umfassen sowie Maßnahmen zur Lungenrehabilitation.
Moderne Behandlungsmethoden wie Biologika könnten in Betracht gezogen werden, um Ihre COPD effektiver zu behandeln.
COPD im Stadium 4 wird als sehr schwere COPD oder COPD im Endstadium bezeichnet. Die Lungenfunktion ist bereits sehr niedrig. Die Symptome von Stadium 3 verschlimmern sich. Atemnot, Husten und Auswurf treten verstärkt auf und beeinträchtigen den Alltag erheblich. Unter Atemnot leider die Betroffenen bereits im Ruhezustand.
Patientinnen oder Patienten sind nur noch eingeschränkt körperlich belastbar und können in diesem Stadium aufgrund von Atemkomplikationen, Lungeninfektionen oder Atemversagen ins Krankenhaus kommen. Plötzliche COPD-Schübe (Exazerbationen) stellen ein lebensbedrohliches Risiko dar.
Zur Behandlung der COPD-Symptome im Stadium 4 stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören kurz- und langwirksame Inhalatoren sowie Sauerstofftherapie und Lungenrehabilitation. Eine Operation kann auch dann eine Option werden, wenn Sie trotz Behandlung weiterhin Atemnot haben.
Die Lebenserwartung von Menschen mit COPD ist abhängig vom Stadium ihrer Lungenerkrankung und anderen Faktoren wie Alter, Komplikationen, Begleiterkrankungen sowie der Häufigkeit von Exazerbationen (COPD-Schüben). Sie reduziert sich mit jedem COPD-Stadium. Ob Patienten oder Patientinnen weiter rauchen, spielt dabei ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Im Durchschnitt reduziert sich die Lebenserwartung bei COPD-Patientinnen oder -Patienten, die rauchen, wie folgt:
Bei ehemaligen Raucherinnen und Rauchern reduziert sich die Lebenserwartung etwas weniger.
Bei COPD-Betroffenen, die nie geraucht haben, verringert sich die Lebenserwartung am wenigsten. Sie verringert sich im Schnitt über alle Stadien hinweg um einem Jahr.
Ärztinnen und Ärzte verwenden auch den BODE-Index, um die Lebenserwartung für COPD zu bestimmen. Dieser berücksichtigt vier Faktoren: Body-Mass-Index (BMI), Verengung der Atemwege (gemessen durch FEV1, die Einsekundenkapazität), Atemnot (Dyspnoe) und körperliche Belastbarkeit (gemessen durch den 6-Minuten-Gehtest). Durch die Beurteilung dieser Faktoren können Ärztinnen und Ärzte den Schweregrad der COPD einordnen und die Lebenserwartung der Patientin oder des Patienten abschätzen.
COPD ist eine fortschreitende Lungenerkrankung und die Symptome können sich mit der Zeit zunehmend verschlimmern. COPD-Patientinnen und -Patienten haben ein erhöhtes Risiko, im Verlauf ihrer Erkrankung Komplikationen wie Herzprobleme und Lungenkrebs zu entwickeln.
Es ist wichtig, Ihre Symptome zu verstehen und die zugrunde liegende Ursache, z. B. eine chronische Entzündung, zu kennen. Das kann Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt dabei helfen, Ihren Behandlungsplan bestmöglich auf Sie abzustimmen und das Fortschreiten der COPD zu verlangsamen.
Überprüfen Sie, wie gut Ihre COPD kontrolliert ist, um mit Ihrem Lungenfacharzt oder Ihrer Lungenfachärztin über Ihre Behandlung zu sprechen.